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Vertrag statt Verantwortung? – Der ideologische Umbau des Familienrechts muss gestoppt werden

Autorin: Sylvia Pantel, Geschäftsführerin der Stiftung für Familienwerte


1. Erklärung der Thematik


Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) greift mit ihrer Ankündigung, das Abstammungsrecht „auf die Höhe der Zeit“ bringen zu wollen, tief in die ideologische Werkzeugkiste ihres Vorgängers Marco Buschmann (FDP). Gemeint ist damit eine radikale Neudefinition von Elternschaft in Deutschland: weg von der biologischen Herkunft, hin zu einer rechtlich vereinbarten Elternschaft – unabhängig vom Geschlecht oder der genetischen Verbindung zum Kind. Besonders betroffen sind hier Konstellationen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, in denen etwa zwei Frauen automatisch als Mütter eines Kindes eingetragen werden sollen – ohne Vater, ohne biologische Grundlage, dafür mit staatlicher Billigung.


Diese Pläne stehen in einer Linie mit dem Selbstbestimmungsgesetz und dem Wunsch, die Familie vollständig vom biologischen Fundament zu entkoppeln. Es geht nicht mehr um Elternschaft im Sinne von natürlicher Verantwortung, sondern um „Elternschaft nach Wunsch“, vertraglich vereinbart und potenziell von staatlich genehmigten Leihmüttern oder Samenspendern flankiert. Der Bundesrat hat in einem begleitenden Beschluss nun bereits Zustimmung signalisiert – ein bedenklicher Schulterschluss.


2. Deutliche Kritik


Was hier als Fortschritt verkauft wird, ist in Wahrheit ein Angriff auf das Kindeswohl und die kulturelle DNA unserer Gesellschaft. Die Familie ist kein frei kombinierbares Lifestyle-Modell, sondern beruht auf einer Jahrtausende alten Ordnung, die das Kind ins Zentrum stellt – mit der bestmöglichen Versorgung durch Mutter und Vater, nicht durch Wunschrollen. Die Pläne der Bundesregierung folgen einem ideologischen Kurs: Sie verschieben Verantwortung vom natürlichen Eltern sein hin zur Vertragslogik und entziehen dem Kind damit das elementare Recht, soweit wie möglich von seinen leiblichen Eltern betreut zu werden, so wie es die UN-Kinderrechtskonvention vorsieht.


Diese Politik hat nichts mit Gleichstellung, Gleichbehandeln oder Gerechtigkeit zu tun, sondern mit einem ideologischen Umbau des Familienbegriffs. Wenn Elternschaft nur noch durch ein Formular, nicht durch Verantwortung, Fürsorge und biologischer Herkunft definiert wird, öffnen sich Tür und Tor für Modelle, in denen Kinder zu Produkten eines Identitätsmarktes werden. Wer das „Kindeswohl“ nur noch als nachgeschobenes Schlagwort nutzt, um Erwachsenenwünsche zu legitimieren, betreibt keine Familienpolitik – sondern postmoderne Selbstverwirklichung auf dem Rücken von Kindern.


3. Lösungen


Ein freiheitlich-konservativer Kurs muss klar und deutlich eine rote Linie ziehen: Die Familie ist die wichtigste Grundlage in unserer Gesellschaft – und kein Experimentierfeld für ideologische Entwürfe. Die CDU/CSU und alle Parteien, die sich dem Schutz von Kindern und dem Erhalt tragfähiger Familienstrukturen verpflichtet fühlen, müssen diesen Plänen aktiv und öffentlich widersprechen. Es braucht eine Rückbesinnung auf bewährte Grundsätze: Schutz der Familie, biologische Elternschaft, klare Verantwortung, Schutzräume für Kinder.


Dazu gehört: keine automatische Elternschaft ohne biologische Grundlage, keine Umgehung durch Vertragskonstrukte, kein staatliches Abdriften in Richtung Leihmutterschaft und Reproduktionsindustrie.


Stattdessen: Stärkung der klassischen Familie, Unterstützung junger Eltern, Reformen im Sinne des Kindes – nicht im Sinne des Zeitgeistes.


Und: Ein Bekenntnis dazu, dass Familie kein Konzept ist, das man beliebig „aktualisieren“ kann, sondern ein Fundament, das geschützt werden muss.


Familie ist eine Liebes- und gegenseitige Verantwortungsgemeinschaft der biologischen Eltern mit ihren Kindern und in Erweiterung mit den Großeltern, Geschwistern Onkel und Tante. Die Adoption ist ein Ausnahmefall, wo Familien sich öffnen, um elternlosen Kindern eine Heimat zu geben-gegen jede politische Mode.

 

 




 
 
 

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