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Stiftung Familienwerte

Neu lernen, wieder langfristig zu denken





Die Politik der Ampel- Koalition geht den Weg der individualistischen Spaßgesellschaft. Dabei ist es höchste Zeit für eine Neuorientierung der Familienpolitik. Ein Kommentar.


von Dr. Norbert Neuhaus, Vorsitzender der "Stiftung für Familienwerte"


Eine Fallschirmspringer-Einheit hatte als Maskottchen einen Affen. Bei einer Übung sollte auch das Maskottchen mit abspringen. So beschlossen und getan. Das Tier hing an seinem geöffneten Fallschirm, sah wie der Erdboden immer näherkam. Und was tut ein Affe in dieser Situation?

Er klettert nach oben. Dadurch schloss sich der Fallschirm immer mehr, der Affe fiel immer schneller und schneller und zerschellte.

So ähnlich läuft die aktuelle Diskussion um den Fachkräftemangel. Schon in den 1960er Jahren mahnte Ludwig Erhard angesichts einer demographischen Delle die Deutschen, sie sollten eine Stunde pro Woche länger arbeiten. Stattdessen griff man auf Gastarbeiter zurück. Es kamen aber nicht nur „Arbeitskräfte“, sondern Menschen, die blieben. Heute ist dank des „demographischen Wandels“ (welch ein verharmlosendes Wort!) der Fachkräftemangel überall greifbar. Anstatt die Ursachen des Fachkräftemangels zu bekämpfen, will man alle Arbeitskraftreserven ausschöpfen.


Verheerende Folgen in der nächsten Generation

Dazu dient eine Kita-Politik, die schon am Fachkräftemangel scheitert und alle Warnungen der Kinderpsychologen und der Bindungsforschung einfach ignoriert. Das wird verheerende Folgen in der nächsten Generation haben, was die Qualität, die Kreativität und die Resilienz des „Humankapitals“ angeht, und damit letztlich die nachhaltige Leistungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft vermindert. Die deutsche Wirtschaft tut gut daran, endlich wieder langfristig zu denken.

Und die Politik?

Sie geht weiter auf dem Weg der individualistischen Spaßgesellschaft. LGBTQ-Themen stehen auf der Tagesordnung der Ampelkoalition: Man fordert die Abschaffung des Paragrafen 219a, ja auch des Paragrafen 218, sowie Verantwortungsgemeinschaft, Leihmutterschaft, Aufgabe des Ehesplitting, One-love und so weiter. Die Politik ist sich einig: Die Familie soll weiter dekonstruiert werden. Dabei hat Corona gezeigt, dass nicht der Staat, sondern die Familie die letzte Instanz ist, wenn die Not am größten ist. Das gilt auch für die Pflege. Auch hier ist der Fachkräftemangel überall greifbar und wird sich noch dramatisch verschärfen. Anstatt Regenbogenfahnen zu hissen, ist es höchste Zeit für ein grundlegendes Umsteuern. Schluss mit einer ideologisch-motivierten Gängelung. Der Familie soll in einer freien Gesellschaft auch die Freiheit gelassen werden, sich so zu organisieren, wie sie es will.


Ohne die Familie geht es nicht

Ohne, oder sogar gegen die Familie sind die Herausforderungen der Zukunft nicht zu stemmen. Das gilt für die Erziehungsarbeit genauso wie für die Pflegearbeit. Grundprinzipien einer neuen Familienpolitik auf der Höhe der tatsächlichen Probleme sind: Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen der Familien mit Kindern, gezielte Elternbildung, echte Wahlfreiheit zwischen Kita-Betreuung und Eigenbetreuung, Kinderfreundlichkeit, erleichterter Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Familienpause – wobei die Praxis zeigt, dass die staatlich propagierte Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der derzeitigen Form meist zu einer Überbelastung nicht nur der Mütter sondern auch der Kinder führt.

Hierzu bedarf es einer langfristigen konzertierten und realistischen Strategie. Der demographische Winter dauert 20 Jahre. Man darf keine Zeit verschwenden, jetzt gilt es umzusteuern!

PS: Die Chinesen haben dies übrigens bereits erkannt: Statt einer Ein-Kind-Politik wird neuerlich die Mehr-Kind-Familie gefördert.
















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