Es gibt sie doch, die Kita, von der man sich wünscht, dass sie die Norm der etwa 60.000 Krippen und Kitas in Deutschland abbilden möge. Seit August 2020, als sogar eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, die schon lange die Ausweitung des Kita-Betreuungssystems propagiert, den mehr als Drei-Viertel aller Kitas für U3Kinder große Qualitätsmängel bescheinigte, schaut der Besucher solcher Einrichtungen genauer auf die Bedingungen und Ziele der Betreuungseinrichtung.
Juwelchen, so der Name, ist die Juwi-Betriebskindertagesstätte, die Platz für 70 Kinder, in drei Krippengruppen und Kindergarten anbietet, die durchschnittlich sechs Stunden am Tag dort verbringen. Sie liegt in gehörigem Abstand zu der Firma für Projektentwicklung von Wind- und Solarparks mitten im Freien. Die moderne Architektur ist der großen Fenster wegen lichtdurchflutet und bietet den Kindern einen weiten Blick auf grüne Landschaft und die großzügige Kita-Außenanlage mit Rutschen, Sandkästen und Kletteranlage.
Was mich sehr beeindruckt hat, das ist das Konzept von Betreuung, in welchem das Kindeswohl und nicht zuvörderst die Belange der Eltern im Vordergrund stehen. Gleichwohl scheinen alle Beteiligte in einem hohen Maße an einem ausbalancierten Verhältnis von beruflichen Erfordernissen der Juwi-Mitarbeiter und den entwicklungsbedingten Ansprüchen der Kleinsten interessiert zu sein. Das zeigt sich auch darin, dass die KiTa-Leitung die Eltern auf die Gefahren zu früher und zu langer täglicher Verweildauer der Kinder in der Krippe hinweist. Und diese scheint hinsichtlich des Erzieherinnen-Kinder-Schlüssel idealtypisch besetzt zu sein. Schön zu hören war die Bemerkung, dass bei entstehenden Engpässen auch Personal aufgestockt werden kann, so dass Stress nicht zur täglichen Routine gehöre. Es gibt allerdings eine Tendenz, dass Eltern ihre Kinder im Juwelchen schon nach dem 1. Lebensjahr betreuen lassen. Hier könnte eine zusätzliche Aufklärung über die Entstehung einer gelungenen Bindung der Kleinkinder, hilfreich sein.
Was auffällig ist, das ist wohl eine überdurchschnittlich individuelle Hinwendung zum jeweiligen Kind, was einerseits mit dem optimalen Personalschlüssel zu tun hat, aber auch mit festen Bezugserzieherinnen, kleinen Gruppen und den adäquaten überschaubaren Räumen, - bis hin zu Ruheräumen -, in denen sich die Kleinkinder geborgen fühlen können. Eine akkurat bebilderten Dokumentation, Portfolio genannt, beschreibt die Entwicklung eines jeden Kindes.
Schön zu hören, dass Im Gegensatz zu anderen Kitas, Kinder jederzeit von ihren Eltern abgeholt werden können und nicht auf festgelegte Abholzeiten festgelegt sind.
Beeindruckend ist die kreative Atmosphäre der gesamten Einrichtung, die viel Anregung für
spielerische projektbezogene Gestaltung bietet und schon die Allerkleinste Lust am eigenen
Können vermitteln kann. Ganz zu schweigen von der Option, draußen in der Natur wandern zu gehen oder sich in der Außenanlage unter Anleitung der Erzieherinnen als Gärtner zu betätigen.
So gesehen scheint die Namensgebung Juwelchen, zutreffend zu sein, die der Firmengründer Fred Jung 2009 vorgenommen hat.
Bildrechte: Juwelchen
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