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Frühe sichere Bindung, die entscheidende Grundlage für ein gelungenes Leben



Wer heute einen kritischen Blick auf die emotionale Disposition unserer Gesellschaft wirft, der wird feststellen, dass ein immer größer werdender Teil als vereinzelter Mensch, isoliert von Kontakten durchs Leben geht. Auch wenn sich viele Singles mit ihrem Status arrangiert haben, so gilt doch Einsamkeit, mit all den negativen Begleiterscheinungen, wie Depressionen, Burnout etc. inzwischen als ein typisches Merkmal dieser Gesellschaft. Und dieses Phänomen hat sicher auch mit dem Ergebnis der Glücksforschung zu tun, die das wohlhabende Deutschland auf Platz 22 der internationalen Glücksskala verortet. Mit einer der Ursachen ist die Tatsache, dass die Anzahl der Alleinerziehenden/Getrennterziehende inzwischen auf 24,7 Prozent (2024) gestiegen ist, wo Überforderung und Depressionen häufig anzutreffen sind. Auch der Umstand, dass ein Drittel der Bürger über 65 Jahren allein lebt, führt -laut einer Studie – dazu, dass 20 Prozent als depressiv gelten. Zunehmende Vereinzelung wird zudem von der latent hohen Anzahl von Scheidungen gespeist, deren Kinder häufig die Trennung der Eltern als ein traumatisch erleben. Wer sich heute mit Bewohnern von Altenwohnheimen unterhält, der kann sich meist nicht des Eindrucks erwehren, dass hier Menschen von Angehörigen und Freunden dem Vergessen anheimgestellt wurden. Schlimm wird es für Senioren, die weder von Kindern noch von Enkeln besucht werden, auch weil sie keine haben.

 

Sichere Bindung, kein Thema für die Politik

 

Die Politik hat die zunehmende Vereinsamung in der Bevölkerung als Herausforderung erkannt. Sie hat sogar einen Einsamkeitsbericht veröffentlicht, aber leider hat sie nicht einmal den Begriff Familie verwendet. Für die Bundesregierung hat mangelnde Familie scheinbar nichts mit Einsamkeit zu tun. Sie hat Maßnahmen ergriffen, wird aber kaum einen Rückgang dieses Übels vermelden können, weil sie bis heute versäumt hat, den Ursachen dieses Symptoms nachzugehen. Wesentlich für die Vereinsamung des Menschen ist ein Faktor, der in einer auf materielle Ziele hin ausgerichteten Gesellschaft kaum Beachtung findet. Es ist die notwendige Wertschätzung und Förderung der emotionalen Bindung des Kleinkindes. Sie entsteht durch die liebevolle Zugewandtheit der Eltern oder der Bezugspersonen, die diese dem Kind von Geburt an schenken. Diese bedingungslose Liebe bildet die Grundlage einer stetig wachsenden Bindung des Kindes zu seinen Bezugspersonen. Das Baby vertraut auf die Nachhaltigkeit der Geborgenheit in einem Schonraum, in welchem es in Sicherheit die Welt erkunden kann. Werden diese idealen Bedingungen in einem Zeitraum von etwa drei Jahren eingehalten, kann man von einer sicheren Bindung sprechen. 

 

Sichere Bindung, ein Grundrecht jedes Kindes

 

Sie fördert Sicherheit und Urvertrauen des Kindes, ermöglicht die Entwicklung von Stressregulation, Mitgefühl und Empathie, Selbstwertgefühl sowie Selbstständigkeit. In der Summe besteht eine gelungen sichere Bindung aus Eigenschaften, die den Menschen befähigen, in einer komplexen Gesellschaft durch Krisen und Hindernissen ein selbstbestimmtes zufriedenes Leben zu führen. 

Die Politik in Verbund mit der Wirtschaft meint die Verantwortung für die Kleinkinder – spätestens nach dem ersten Lebensjahr – an Kindertagesstätten delegieren zu können. Sie haben schlichtweg die Bindung durch Bildung ersetzt.  Aber „Schaden nimmt die Entwicklung der Bindung spätestens dann, wenn ein Kind unter 24 Monaten in einer Kita vernachlässigt wird, wenn es zu zehnt oder fünfzehnt 8 bis 10 Stunden am Tag mit einer oder auch mit zwei Erzieherinnen verbringen muss“, das sagt der Psychologe Prof. Serge Sulz, der auch darüber berichtet, wie Kinderkrippen als toxischer Dauer-Stress das kindliche Hirn schädigen kann. Wobei mögliche Entwicklungsdefizite nicht direkt zu psychischen Erkrankungen führen, sondern sich sehr verzögert zeigen. Viel zu viele dieser in Kitas sozialisierten Kinder, denen das Vertrauen in eine sichere Bindung zu ihren Eltern genommen wurde, werden kaum oder gar nicht mit einem ausreichend entwickelten Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Optimismus ausgestattet sein, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Sie werden eher eine Außenseiterrolle einnehmen oder einsam sein. Ob sie, die von ihren Eltern gelernt haben in fremde Hände abgegeben zu werden, später die alt gewordenen Eltern pflegen werden, darf bezweifelt werden. Unsere Gesellschaft steht in der Gefahr einen wichtigen Grundsatz zu ignorieren, nämlich: familiäre Zusammenhalt entsteht vor allem dadurch, dass die Familienmitglieder bereit sind, sich das Geschenk der Liebe, gegenseitig zu geben. Das erste Geschenk, das Eltern ihren Allerkleinsten zukommen lassen, ist ihnen Zeit für die Entwicklung einer sicheren Bindung in einer familiären Umgebung zu geben. Dies schafft Urvertrauen und damit die Chance für ein gelungenen Start in die Welt. Dafür steht die Stiftung für Familienwerte.






















 
 
 

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